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Diese Begriffe hat wohl jeder Hundebesitzer schon einmal gehört, sie sind irgendwie wichtig für die Entwicklung des Welpen, des Hundeverhaltens überhaupt, aber was heißt das eigentlich? Und was bedeutet es für den Menschen und seinen Welpen?
Die Frühentwicklung des Hundes "Die typische Hundeentwicklung gibt es wahrlich nicht" (Dr. Dorit Feddersen-Petersen, 2004) Zu wenig erhobene systematische Daten aber auch deutliche rassetypische sowie individuelle Unterschiede machen eine allgemeingültige Darstellung der frühen Entwicklung von Hunden unmöglich. Nach heutigem Kenntnisstand gibt es nach der infantilen Phase(1+2.Woche) eine Übergangsphase, die durch das Öffnen von Ohren und Augen und somit der Wahrnehmung der Umwelt gekennzeichnet ist. Die anschließend folgende Sozialisierungsphase beginnt mit der 4.Woche. Früher auch als Prägungsphase bezeichnet (Trumler) ist diese Phase entscheidend für die Sozialisierung des Hundes auf Artgenossen und auf den Menschen. Ebenso wichtig ist in dieser Phase die Sozialisierung auf Umweltreize. Als Höhepunkt dieser so genannten sensiblen Phase gilt der Zeitraum zwischen der 6. und 8. Woche! Also eine Zeit, in der die meisten Welpen noch nicht einmal Kontakt zu ihren neuen Haltern haben.
Sozialisierung: Die wichtigsten Phasen Wann aber endet denn nun diese wichtige Phase? Bis zu welchem Zeitpunkt muss der Welpe alles gelernt haben? Und was muss er überhaupt alles gelernt haben? Diese sensible Phase hat kein statisches Ende! Wahrscheinlich endet sie zwischen der 12. und 16. Woche, bei einigen Rassen eventuell erst mit 20 Wochen. Fest steht lediglich, dass in dieser Zeit ein wichtiger Grundstein für die Verhaltensentwicklung des Hundes gelegt wird. Hat der Welpe z.B. beim Züchter in dieser Phase kaum Kontakt zu Menschen und lernt sehr wenige Außenreize kennen, kann daraus eine Fehlentwicklung oder gar Störung im Verhalten entstehen (Deprivation). Aus diesem Grund ist eine professionelle Beratung vor dem Hundekauf oft die beste Investition für ein ganzes Hundeleben. Ein gut sozialisierter Welpe hat schon beim Züchter ausreichend Kontakt zu verschiedenen Menschen (Familie, Kinder, Besucher), hat Kontakt zu beiden Elterntieren sowie zu seinen Geschwistern und wird möglichst beiläufig mit verschiedenen Außenreizen konfrontiert (Staubsauger, Haushaltsgeräte, Garten, Autofahrt etc.). Im Idealfall gibt es schon vor der Abgabe mehrmaligen Kontakt zum neuen Halter.
Wie geht es weiter? Ein Schema für eine gute Sozialisierung gibt es nicht! Sinnvoll ist es, dem Welpen gleich nach der Eingewöhnung eine klare Orientierung zu geben, d.h. der Mensch bestimmt den Tagesablauf, agiert, motiviert, setzt Grenzen und der Welpe orientiert sich daran! Als Stadthund in Berlin ist es wichtig bestimmte Außenreize wie U-Bahn, Einkaufszentren, Cafes, Autofahrten, Hundeauslaufgebiete aber auch einmal eine Fahrt raus auf das Feld kennen zu lernen. Er muss sich daran gewöhnen berührt, untersucht, gebürstet zu werden. All das ohne ihn zu überfordern, möglichst beiläufig, ruhig und souverän. Am schwierigsten ist es wohl für die meisten, den süßen kleinen Welpen auch einmal nicht zu beachten oder gar weg zu schicken, dabei ist genau das eine der wichtigen Grundlagen für ein harmonisches Mensch-Hund-Team. Selbstverständlich sollte die Sozialisierung der Rasse und dem Individuum entsprechen, so ist die Gewöhnung an Stadtgeräusche beim eher vorsichtigen Golden Retriever sicher etwas aufwändiger als beim forschen Jack Russell, das Erlernen des Umgangs mit Frustration fällt hingegen wahrscheinlich dem Retriever leichter als dem Terrier (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Was bietet die Welpengruppe-Berlin? Zusätzlich zu den Treffen auf dem Gelände bietet die Welpengruppe-Berlin spezielle Außentermine an. In kleinen Gruppen mit maximal vier Welpen wird die Sozialisierung in der Einkaufsstrasse, im Cafe, im U-Bahnhof und im Auslaufgebiet praktisch umgesetzt. Spätere Alltäglichkeiten wie Straßenüberquerungen, an der Leine gehen, Hunden begegnen oder den Dönerrest einfach liegenlassen können hier bereits im Welpenalter unter professioneller Anleitung geübt werden. In Zusammenarbeit mit der Tierärztin Vera Bernauer bietet die Welpengruppe-Berlin einen Besuch der Tierarztpraxis an, so dass die Welpen die Möglichkeit haben, Stimmung, Tisch und Instrumente positiv kennen zu lernen. Bei Bedarf kann auch ein Hausbesuch Bestandteil der Sozialisierung sein, dabei geht es auch hier nicht vorrangig um Grunderziehung sondern um eine natürliche Orientierung am Halter.
Lars Thiemann (März 2008) Quellen: Eberhard Trumler: Hunde ernst genommen, Piper (1981) Erik Zimen: Der Hund, Bertelsmann (1988) Dr. Dorit Feddersen-Petersen: Hundepsychologie, Kosmos (2004)
Vertraut man in dieser Frage auf Aussagen mancher Polizeibeamter, so ist man schnell verunsichert: "In Berliner Geschäftsstrassen herrscht Leinenzwang!" Einzelne Ordnungsbeamte behaupten gar: "An der Strasse gibt es einen generellen Leinenzwang!" Kein Wunder, das viele Laien der Überzeugung sind, in Berlin hätte es schon immer einen generellen Leinenzwang gegeben, oder dieser wäre zumindest im neuen Berliner Hundegesetz verankert. Schauen wir uns den entscheidenden Paragraphen genauer an: § 3 Leinenpflicht (1) Hunde sind 1. in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen, 2. inWaldflächen, die nicht an den Zugangswegen durch besondere Schilder ausdrücklich als dafür freigegeben gekennzeichnet sind (Hundeauslaufgebiete), und 3. auf Sport- und Campingplätzen sowie in Kleingartenkolonien an einer höchstens zwei Meter langen Leine zu führen. Die Leine muss so beschaffen sein, dass der Hund sicher gehalten werden kann. Darüber hinausgehende Vorschriften bleiben unberührt. (2) Hunde sind 1. in Treppenhäusern, sonstigen der Hausgemeinschaft zugänglichen Räumen und auf Zuwegen von Wohnhäusern, 2. in Büro- und Geschäftshäusern, Ladengeschäften, Verwaltungsgebäuden und anderen öffentlich zugänglichen baulichen Anlagen, 3. bei öffentlichen Versammlungen und Aufzügen, Volksfesten und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen, 4. in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Bahnhöfen sowie in und an den dazugehörigen Gebäuden und Haltepunkten und 5. in Fußgängerzonen sowie auf öffentlichen Straßen und Plätzen mit Menschenansammlungen an einer höchstens einen Meter langen Leine zu führen. Absatz 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. Quelle: Gesetz über das Halten und Führen von Hunden in Berlin vom 23.06.2005. Das heisst: Es gibt keinen generellen Leinenzwang in Berlin! Neu ist im Vergleich zur alten Hundeverordnung von 1998 die Einführung der ein Meter langen Leine (Absatz 2) und der Satz 5, wobei die Menschenansammlung ein sehr dehnbarer Begriff ist, der im Einzelfall richterlich entschieden werden müßte. Die Aussage, es gäbe generell einen Leinenzwang in Wohn- und Geschäftsstraßen ist damit definitiv falsch. Lars Thiemann (Februar 2008)
Lars Thiemann - Hundetrainer Verhaltensberater Sachverständiger - Forststrasse 20, 12163 Berlin - T. 030.25297610